Dienstag, 31. Mai 2011

Tag 6 - Vom Schnee bis in den Wörthersee

Herrlich - diese Ruhe rund um die Mehrlhütte. Keiner Autos, keine Flugzeuge, keine Eisenbahn – nur das ein oder andere Schlafgeräusch drang in dieser Nacht aus den Zimmern, doch nach 2.200 Höhenmetern schlief wohl jeder gut. Am Abend war es spät geworden. Ein Radlerpaar aus Österreich war mit dem Mountainbike unterwegs, und dort wo wir aufhören, fängt bei ihnen die Tour erst richtig an. Wir tauschen uns aus, ein Blick in unsere Kompasswanderkarte hilft bei der Planung derTour für die kommenden Tage und auch wir müssen uns auf die weitere Tour konzentrieren. Beim Frühstück sind wir so schnell, dass wir das Müsli mit den kleinen Kaffeelöffeln zu uns nehmen. Ein Gruppenbild auf der Treppe des Hauses, und schon geht es los. Fünf Kilometer zum Einfahren, dann wird es ernst: die Nockalmstraße steht an. So früh am Morgen sind noch keine Autos unterwegs, auch keine Motorräder. Die Natur, die Straße, die Luft – alles gehört uns. Wir genießen jeden Augenblick. Natürlich fließt der Schweiß in Strömen, trotz der empfindlichen Kälte an diesem Morgen – aber gegen 10.30 Uhr haben wir den ersten Gipfel (2.042 Meter) erklommen. Ein Kaffee, eine Buttermilch – die kurze Rast gibt Kraft und einen traumhaften Ausblick. Der erste Touristenbus ist auch (schon) da. Aus Nürnberg. Wir sorgen mal wieder für Staunen – und machen uns auf den Weg in das Tal. 500 Meter geht es abwärts. Die Tachonadel pendelt sich jenseits der „60“ ein und eigentlich könnten wir uns freuen, aber wir wissen: jeden diesen Höhenmeter müssen wir gleich wieder hinauf. Der zweite Nockalmpass liegt ebenfalls jenseits der 2000er Grenze. Also wieder 90 Minuten nach oben. Pünktlich um die Mittagszeit sind wir in der Glockenhütte. Wir stärken uns – jeder wie er mag. Jetzt geht es wieder nach unten. Die Tachonadel geht über die „70“ – solche Abfahrten entschädigen ein wenig für die Leiden des Anstiegs. Unser Tagesbesen Heiko kommt vor Willi an der Ebene Reichenau an. Er wollte einfach seine Bremsen schonen. Jochen hatte schnell eine Hand voll Erinnerungsaufkleber an diese Alpenstraße besorgt – und dabei dachte ich an meine erste Fahrt – vor zwölf Jahren - zurück. Damals mit dem Gespann (das Fahrrad war mit einem Mitläufer verbunden) war der Anstieg deutlich anstrengender und die Abfahrt noch mehr von Sicherheitsinteressen geprägt. Die galt es aber auch jetzt nicht zu vergessen. Mit jedem Kilometer Richtung Klagenfurt nahm der Verkehr zu – ebenso die Temperaturen, und bei der Ankunft im Strandhotel Habisch machte man uns ein Bad im Wörthersee so richtig schmackhaft. Wir ließen uns nicht zwei Mal bitten und – nichts wie hinein in das erfrischende Nass. Toll: gestern noch Schnee, heute südlicher Flair und traumhaftes Wetter, warum fahren wir nach 789 Kilometern eigentlich noch weiter?

4 Kommentare:

Joachim S aus G hat gesagt…

Hallo, liebe EuroRadler ; jeden Tag bin ich bei Euch und 'fahre' in Gedanken mit. Glückwunsch zur Alpenüberquerung und weiterhin viel Erfolg - passt auf Euch: beim Radeln und Pausieren und Schwimmen und ....
Gruß an Alle Joachim

blueseddy hat gesagt…

Hallo "EuroAdler",

^^^^ O^Ö ^^^^ O^Ö ^^^^^^^^
nun habt Ihr die "Nockalm" überflogen. Ich kenne sie und weiß wie herrlich diese Landschaft ist.
Tolle Leistung von Euch EuroAdlern, so schnell macht Euch das keiner nach.
Bin weiterhin jeden Tag mit Begeisterung dabei. Ich werde die Reiseberichte weiter verschlingen, kommentieren mit Mugge und freundschaftlichem Wohlwollen.

Gebt gegenseitig auf Euch acht!
Bremsgummi wechseln nicht vergessen!
Schmiert die Kette, wie auch den Königsthron gut ein.
...
Ein Jodel-Gruß aus Frankfurt a. M.
Thomas Blug with Ian Paice Don Airey Thijs van Leer... Part2
...
http://www.blogger.com/comment.g?blogID=214928625984379167&postID=8183645257920006705
...
"Glück Auf" wünscht Mary & RadRüdi ***

blueseddy hat gesagt…

Nachrichten aus der Heimat!
"Fahr zur Aar"

Ich war dabei und hatte nach 80 KM im EuroRadler-Trikot eine gesamt Fahrzeit von 3:30 Std.

http://www.wiesbadener-kurier.de/region/untertaunus/aarbergen/10798078.htm

Rad Gruß Rüdi

Blodt, Willi hat gesagt…

Hallo liebe Euroradler,
voller Respekt und Hochachtung verfolge ich Eure Tour.
Tolle Leistung mit wie ich entnehmen kann auch viel Spass.

Heute wollte ich Euch besonders grüßemn;
auch deshalb,
weil heute Thomas Will Geburtstag hat.
Herzliche Glückwünsche, alles Gute.
Darauf und auf weiteres gutes Gelinngen bei Eurer Fahrt,
trinke ich einen Juguslawischen Schnaps.
Herzliche Grüße aus der Heimat

auch von Erna
Euer
Altlandrat Willi Blodt